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Der Freitags Quickie – Buddha, Dekofigur oder heilige Figur?

Last Updated on 3. Mai 2023 by

Buddha, Dekofigur oder heilige Figur?

Muss das sein? Buddha aus Thailand als Deko-Figur auf dem Bücherregal, auf Toilettensitzen, als Tattoo auf dem Oberarm? Heute wurde diese Diskussion auf einer Schweizer Internet Plattform begonnen, dem friday-magazin.com, die jedoch schon nicht mehr online ist. Dort wurde dann auch noch versucht die Betrachtung des Buddhismus als Wohlfühlreligion zu beleuchten! Es ist natürlich ein sehr komplexes Thema und ich möchte mich beim Freitags-Quickie hier nur auf den Part der Buddha-Figuren und die Abbildungen vom Buddha auf Gegenständen wie Leuchtbildern, Vasen, und Tattoos beschränken.

goldene Buddha Statue im Tempel in Thailand hier ist Buddha als Dekofigur undenkbar
Buddha Statue im Tempel in Thailand

Ist eine Buddha-Figur eine heilige Figur?

Ja und Nein. In den asiatischen Ländern ist man in dieser Unterscheidung weit flexibler als wir. Den Asiaten ist es vollkommen bewusst, dass man auch mit Buddha-Figuren hervorragend Geld verdienen kann. Unterscheidet sich ja auch nicht von unseren bayrischen Gepflogenheiten den gekreuzten Jesus und Marien-Figuren als Mitbringsel aus dem zu veräußern. So werden auch Buddha-Figuren als Deko-Figur angeboten und verkauft.

Wann wird eine Buddha-Statue zu einem Religionssymbol?

Meine thailändische Begleiterin hat es ganz klar definiert! Wenn die gekaufte Figur von einem Mönch im Kloster gesegnet wird, dann ist diese mit ganz anderen Wertevorstellungen zu betrachten. Die Figur sollte dann, wenn möglich, über Kopfhöhe aufgestellt werden und in keinem Fall in Richtung der Füße, zum Beispiel vor einem Bett aufgestellt werden.

So, damit ist schon einmal geklärt, dass auch gläubige Buddhisten einen Unterschied zwischen Buddha als Deko-Figur oder als Symbol des Erleuchteten machen. Demnach spricht auch nichts gegen eine Urlaubserinnerung in Form einer Buddha Figur auf dem Schreibtisch oder einem Bücherregal.

Wie sieht es mit Abbildungen und Tattoos aus?

Fangen wir mal bei den Abbildungen an. Ich hatte selbst einmal in einem namhaften Baumarkt einen Klodeckel mit Buddha als Abbildung gesehen. Also habe ich die freundliche Verkäuferin angesprochen und den Geschäftsführer kommen lassen. Der hat ganz schön betreten geschaut auf die Frage hin, ob er denn auch ein Jesusbild auf dem Klodeckel hätte. Nach kurzer Erklärung meiner Ansprache versicherte er mir, sich darum zu kümmern. Siehe da – jedenfalls in Gütersloh sehe ich nirgends mehr diese Geschmacklosigkeit. Zu den weiteren Abbildungen ist zu sagen: in Thailand findet man tausende Reliefbilder, Wanduhren und teilweise wirklichen Kitsch (in unseren Augen), von dem wir glauben, dass es Tinnef sei. Die Asiaten gehen damit eben etwas lockerer mit um. Frei nach dem Motto: Wie jeder mag und es jedem gefällt.

Abbild Buddh als Wandmalerei
Wandbild Buddhas

Etwas anders verhält sich die Sache mit den Tattoos. Hier hat ja vor einigen Jahren die Regierung eine große Kampagne in Thailand gestartet, dass Buddhas Abbildung kein Körperschmuck sei. Ich finde diese Entscheidung richtig! Was bezweckt der Träger mit einem Tattoo? Wer ehrlich ist gesteht sich ein, dass es der Aufwertung und der Außendarstellung des eigenen Körpers und Egos dient. Der menschliche Körper und gerade die Füße gelten in den asiatischen Ländern als schmutzig und unrein, so ist also das Bildnis von Buddha auf den verschiedensten Stellen schon für gläubige Buddhisten eine Religionsbeleidigung und wird auch in Thailand mit Ausweisung geahndet.

Hinweis: wer schon ein Buddha-Tattoo hat, sollte es bedeckt halten. Etwas Langärmliges oder auch die lange Hose helfen dabei. Sonst kann man es sich auch ganz schnell mit den Thailändern verscherzen!

Mein Fazit dieses Quickies

Mönche in Thailand vor einem Geschäft für religiöses Zubehör
Kein Souvenier Shop sondern Laden für religiöses Zubehör

Die Asiaten und besonders die Thailänder verzeihen dem Ausländer und den Touristen schon viel. Wir sollten aber unseren Teil dazu beitragen den Glauben und die Kultur der Thailänder zu achten, wie wir es auch in unserem Land von den Touristen aus aller Welt erwarten! Trotzdem sollten wir auch Buddha als Dekofigur hier in unserer Kultur achtsam behandeln.

Ein kurzer Bericht der neuen Züricher Zeitung über dieses Thema.

Auch aus dieser Quicky-Reihe: Thailand und die Pünktlichkeit

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5 Kommentare zu “Der Freitags Quickie – Buddha, Dekofigur oder heilige Figur?

  1. Reisefieber

    Hallo Reiner,

    mir wurde in Thailand gesagt, dass man Buddhafiguren nicht aus dem Land ausführen darf. Stimmt das? Ich habe damals an einem Tempel eine winzige Figur für eine Kollegin gekauft, die an Krebs erkrankt war. Sie sollte symbolisch zur Gesundung beitragen, deshalb hat sie sie zum Geburtstag bekommen.

    Liebe Grüße
    Renate

    1. Reiner Kerner Autor des Beitrags

      Hallo Renate,
      vielen Dank für diese Frage da es immer wieder zu falschen Aussagen bei diesem Thema kommt!
      Fakt ist, die Ausfuhr von historischen Buddha-Darstellungen aus dem thailändischen Staatsgebiet ist verboten!
      Du siehst an meiner Schreibweise das es sich nur um antike, für Thailand historisch wertvolle Stücke handelt!
      Das bedeutet für den Touristen, die modernen produzierten Buddha-Abbildungen dürfen sehr wohl ausgeführt werden. Die Thailänder würden sich ja sonst ein lukratives Geschäft selbst kaputtmachen. 😉
      Anders sieht es bei echten, alten Stücken aus. Oft werden diese auch in Antiquitätengeschäften angeboten. Diese dürfen auch mit einer Bescheinigung des Fine Arts Department die bestätigt, dass es sich um Gegenstände handelt, die nicht historisch wertvoll oder museal sind, ausgeführt werden. Im anerkannten Antik-Handel wird dies durch den Händler auch durchgeführt. Von zweifelhaften Käufen von angeblich echten Artikel ist abzuraten, da diese fast immer Fälschungen sind da die kulturellen Bestände von Antiquitäten auch in Thailand stetig abnehmen. Weitere Informationen gibt auch die Thailändischen Botschaft Berlin. http://german.thaiembassy.de/

      Liebe Grüße
      Reiner

  2. Veri

    Moin,

    ich finde deine Quickies einfach geil – ob das nun ein Wortspiel war? 😀 Also ich finde, dass die Buddha Figur einfach cool aussieht und auch irgendwie Ruhe und Gelassenheit symbolisiert. Deswegen stelle ich sie mir in mein Haus, wo ich das will. Allerdings habe ich mal etwas Suspektes gesehen. Ich weiß nicht, wie das rechtlich ist. Aber ein Künstler hat auf einer Kunstplattform eine Abwandlung der Buddha Figur verkauft und es als Unikat bezeichnet. Ich habe die Seite mal herausgesucht: https://jakira.de/kunst/skulptur ich hoffe, die Figur ist noch nicht verkauft, wenn du guckst. Wie ist das rechtlich. Darf er das einfach so? Braucht er dazu nicht irgendwelche Rechte?

    LG
    Verena

    1. Reiner Kerner Autor des Beitrags

      Hallo Verana! Vielen Dank für den Hinweis. Der Begriff Buddha bedeutet der Erleuchtete. Daher ist die Bezeichnung auch nicht geschützt da jeder zum Buddha werden kann. Wenn der Künstler ein Wekr geschaffen hat so kann er natürlich feststellen, dass es ein Unikat ist, dann ist es erstmal eines. Man müsste dann nachweisen das es das nicht ist. Sollte schwer sein weil Handwerk immer etwas unikathaftes beinhaltet.
      Ach ja, es ist eine Wortspielerei und ist entstanden um einen Titel zu finden der einen Post betitelt der eigentlich nicht viel mehr als 300 Worte beinhaaltet. Klappt bloß nicht immer
      😉
      Liebe Grüße

      Reiner

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